Spiel- und Turnierordnung

§1 Geltungsbereich

Diese Spiel- und Turnierordnung dient als Basis für den gesamten Spiel- und Turnierbetrieb beim Schachclub Ingersheim e.V. (SCI).

§2 Spiel- und Turnierbetrieb

2.1 Spieljahr

Grundsätzlich orientiert sich der Spiel- und Turnierbetrieb beim SCI am Verbandsspielkalender.

2.2 Spielregeln

Sofern nicht anders ausgeschrieben, werden alle Spiel- und Turnieraktivitäten beim SCI nach den offiziellen Regeln des Weltschachverbandes (FIDE), der Turnierordnung des Deutschen Schachbundes und der Wettkampf- und Turnierordnung des Schachverbandes Württemberg sowie den entsprechenden Ordnungen des Schachbezirks Unterland durchgeführt.

2.3 Spielleiter

Für den gesamten Spiel- und Turnierbetrieb beim SCI ist der Spielleiter verantwortlich. In seinen Verantwortungsbereich fallen vor allem folgende Aufgaben:

  • Wahrnehmung aller Termine des Spielbetriebs in den Schachorganisationen
  • Beantragung der Spielerlaubnis für neue Spieler
  • Einträge in den Ergebnisdienst
  • Vorbereitung und Durchführung der vom SCI ausgerichteten Turniere
  • Information über vom SCI ausgerichtete Turniere
  • Leitung des Spielausschusses
  • Mitgliederbefragungen bezüglich Spielaktivitäten
  • Ausarbeiten von Mannschaftsaufstellungen
  • Abstimmung mit den Mannschaftsführern

Der Spielleiter kann bei Bedarf Aufgaben (z. B. die Turnierleitung) auf weitere Personen verteilen, bzw. exakt beschriebene Aufgaben delegieren.

2.4 Spielausschuss

Der Spielausschuss - unter Vorsitz des Spielleiters – beschäftigt sich mit allen Fragen rund um den Spiel- und Turnierbetrieb beim SCI. Die Ausschussmitglieder werden im zweijährlichen Wahlrhythmus von der Hauptversammlung gewählt.

Die Hauptaufgabe des Spielausschusses ist die Entwicklung und Pflege eines Systems, mit dessen Hilfe sich auf einfache Weise eine mit den Vereinszielen konforme, optimale Mannschaftsaufstellung generieren lässt. Daneben ist der Spielausschuss für die Beratung des Spielleiters und als Schiedsgericht zuständig.

§3 Mannschaftsaufstellung

3.1 Ziele

Bei der Mannschaftsaufstellung des SCI werden folgende Ziele verfolgt:

  • Berücksichtigung der sportlichen Leistung
  • Förderung der Jugend
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit für alle Mitglieder beim SCI

 

3.2 Grundlagen

Die Mannschaftsaufstellung basiert auf der offiziellen DWZ des Deutschen Schachbundes. Der Stichtag für die Mannschaftsaufstellung ist der 01.07. Alle bis dahin auswertbaren Spiele werden berücksichtigt und die endgültige Wertungsziffer ggf. mit einer festgelegten DWZ-Formel berechnet.

Die Mitglieder des SCI werden in Stammspieler, Wunschersatzspieler und Nicht-Spieler eingeteilt. Stammspieler sind Spieler, die vor der Saison sich bereit erklären, die meisten Spiele der Saison zu spielen. Wunschersatzspieler sind Spieler, die auf eigenen Wunsch nur als Ersatzspieler eingesetzt werden. Nicht-Spieler werden auf eigenen Wunsch nicht bei der Mannschaftsaufstellung berücksichtigt.

Die Stammspieler des SCI werden in 3 DWZ-Ranglisten geführt:

  • Erwachsene
  • Junioren (sind junge Erwachsene im Alter zwischen 20 und 25 Jahren)
  • Jugendliche (sind in der nächsten Saison noch für die Jugendmannschaft spielberechtigt)

Jugendliche können vom Spielausschuss als Junioren oder Erwachsene und Junioren als Erwachsene eingestuft werden, wenn der Spielausschuss zur Feststellung gelangt, dass die Betroffenen in ihrer Entwicklung die besondere Behandlung als Jugendliche oder Junioren nicht rechtfertigen. Dies soll nur in besonders begründeten Fällen erfolgen.

Jugendliche können auf eigenen Wunsch auch als Junioren oder Erwachsene eingestuft werden. Entsprechend können Junioren auf eigenen Wunsch als Erwachsene eingestuft werden.

Für neue Spieler muss eine Spielbereitschaft bis zum 31.05 vorliegen, ansonsten wird für die Mannschaftseinteilung 70 DWZ von der DWZ des Spielers abgezogen.

3.3 Anforderungsprofil

Für jede am Verbandsspielbetrieb teilnehmende Mannschaft des SCI wird ein DWZ-Mannschaftsdurchschnitt (Startpunkt) festgelegt. Für die Berechnung der Startpunkte wird eine Rangliste aller Stammspieler nach DWZ mit den ihnen zustehenden Boni gebildet. Der Durchschnitt der ersten acht Spieler ergibt den Startpunkt für die erste Mannschaft. Entsprechend wird mit den folgenden acht Spieler für die weiteren Mannschaften verfahren.

Ist der berechnete Startpunkt einer Mannschaft unterhalb des „schlechtesten Nichtabsteigers“, so wird dieser als Startpunkt der Mannschaft genommen. Die tatsächlich Spielstärke einer Klasse und der „schlechteste Nichtabsteiger“ werden aus den DWZ-Zahlen der Spielklassen der letzten fünf Jahre ermittelt.

Weiterhin ist der gleichmäßige (lineare) DWZ-Abstand zwischen den einzelnen Brettern einer Mannschaft mit 44 DWZ definiert. Daraus kann nunmehr die Soll-DWZ für jedes Brett einer Mannschaft berechnet werden. Z.B. sollte bei einem Startpunkt von 1800 DWZ Brett 4 idealerweise mit 1822 DWZ, Brett 3 mit 1866 DWZ, Brett 5 mit 1778, Brett 6 mit 1734 DWZ, etc. besetzt werden.

3.4 Grundsätze

Die Aufstellung der Bretter erfolgt entsprechend der Rangfolge der drei DWZ-Ranglisten. Dabei wird von folgenden Grundsätzen ausgegangen:

Erwachsene sollen an einem Brett eingesetzt werden, an dem das DWZ-Anforderungsprofil geringer ist als die aktuelle DWZ des Spielers.

Bretter, die von Erwachsenen auf Grund ihrer DWZ nicht besetzt werden können, werden von Jugendlichen und Junioren besetzt.

Um eine Überforderung der Jugendlichen und Junioren zu vermeiden, werden Schutzgrenzen für diese eingeführt.

3.5 Schutzgrenzen und Boni

Es gelten folgende Schutzgrenzen:

Jugendliche:150 DWZ
Junioren:50 DWZ

Ein Jugendlicher oder Junior darf nicht an einem Brett eingesetzt werden, an dem die tatsächliche Spielstärke (nicht die DWZ-Anforderung auf Grund der Zielvorgabe) größer ist als die um die Schutzgrenze erhöhte DWZ des Spielers, es sein denn, es steht kein anderer Spieler mehr zur Auswahl.

Boni werden zur DWZ hinzugezählt, wenn mehrere Spieler der drei Gruppen für dasselbe Brett in Frage kommen. Der Spieler, der danach die höchste DWZ besitzt, wird bei der Brettvergabe bevorzugt. Die Boni sind genau die Hälfte der Schutzgrenzen.

Der Spielausschuss kann Jugendliche oder Junioren aus begründetem Anlass unabhängig von der Schutzgrenze auf Vorschlag des Jugendleiters höher einsetzen.

3.6 Vorgehensweise

Bei der Aufstellung der Mannschaften wird mit dem ersten Brett der ersten Mannschaft angefangen und bis zum letzten Brett der letzten Mannschaft fortgesetzt. Dabei wird folgenderweise verfahren:

Unterschreitet ein Jugendlicher oder ein Junior mit der DWZ inklusive dem Hinzurechnen der Schutzgrenze die tatsächliche Spielstärke an diesem Brett, so wird dieser nicht für dieses Brett berücksichtigt. Dieser Grundsatz gilt auch dann, wenn dadurch einzelne Erwachsene an Brettern spielen müssen, deren Erwartung sie nicht entsprechen!

Kommen mehrere Spieler in Frage, so entscheidet die um den Boni erhöhte DWZ. Der Spieler mit der höchsten Zahl wird für dieses Brett berücksichtigt.

Bei gleicher DWZ bekommt stets das jüngere Mitglied den Vorzug.

3.7 Pokalmannschaften

KO-Pokal:Spielwillige Spieler werden nach DWZ aufgestellt und entsprechend dem Teiler zu Mannschaften zusammengefasst.
Unterlandpokal:Jede Mannschaft der Verbandsrunde stellt bei genügendem Interesse eine eigene Unterlandpokalmannschaft auf. Diese wird nach DWZ aufgestellt.

 

3.8 Blitz- und Schnellschachmannschaftsmeisterschaft

Mannschaften für Blitz- und Schnellschachmannschaftsmeisterschaft des Verbandes werden nach Blitz- bzw. Schnellschach-ELO aufgestellt. Besitzen Spieler keine Blitz- bzw. Schnellschach-ELO dann werden sie entsprechend ihrer aktuellen DWZ eingegliedert.

Sollten nicht alle Spieler, die teilnehmen wollen, in einer kompletten Mannschaft (siehe erster Absatz §3.9) eingesetzt werden können, dann werden die überzähligen Spieler als Ersatzspieler vorgesehen.

3.9 Besonderheiten / Sonstiges

Sämtliche Mannschaften werden mit der entsprechenden Anzahl von Stammspielern abhängig von der nominalen Brettzahl der jeweiligen Liga aufgestellt. Der Spielausschuss kann in begründeten Ausnahmen die Anzahl der Stammspieler ändern.

Wunschersatzspieler werden nachträglich in die Rangliste entsprechend ihrer DWZ und den Kriterien für Stammspieler eingeschoben.

Der Wunsch weiter unten zu spielen (Brett oder Mannschaft), insbesondere nach §3.2, wird in der Regel berücksichtigt. Dabei muss der Spieler so eingesetzt werden, dass keinem anderen Spieler ein Nachteil entsteht.

In der besseren Mannschaft spielen auch stets die Personen mit der höheren DWZ auch wenn zwei Mannschaften in der gleichen Spielklasse antreten.

Bei Spielern, die keine DWZ besitzen, tritt gegebenenfalls die Elo-Zahl an die Stelle der DWZ. Ansonsten kann der Spielausschuss die Ranglistenpositionen frei wählen.

3.10 Beschluss der Mannschaftsaufstellung

Vom Spielausschuss wird mit Hilfe des aktuellen Berechnungssystems ein Vorschlag ausgearbeitet. Er entscheidet auch über Sonderfälle, die nicht durch diese Ordnung abgedeckt sind.

Der Spielleiter kann diesen Vorschlag in besonderen Fällen überarbeiten und dem Vorstand zum Beschluss übergeben.

Der Vorstand kann den Vorschlag des Spielleiters in besonderen Fällen überarbeiten und beschließen. Er hat auch die Aufgabe die Aufstellungen den Mitgliedern offiziell vorzustellen.

§4 Turniere / Wettkämpfe

Folgende Einzelturniere werden jährlich beim SCI durchgeführt:

  • Schlossberg-Cup
  • Vereinsblitzmeisterschaft
  • Vereinspokal

Diese Turniere sind im Folgenden beschrieben. Es können noch weitere Turniere zusätzlich hinzukommen, die aber nicht Bestandteil dieser Ordnung sind.

Jugendturniere werden von der Vereinsjugend eigenverantwortlich organisiert und durchgeführt.

4.1 Schlossberg-Cup

Der Schlossberg-Cup wird jährlich mit 7 Runden nach Schweizer System ausgetragen. Die Bedenkzeit beträgt eine Stunde pro Partie und Spieler. Bei Punktgleichheit entscheiden die Buchholz- bzw. die verfeinerte Buchholzwertung über die Platzierung.

Am Anfang des Turniers wird ein Reuegeld erhoben. Dieses wird am Ende des Turniers zurückgezahlt, wenn der Teilnehmer alle Partien gespielt hat. Bei einer kampflosen Partie wird nur die Hälfte des Reuegeldes zurückbezahlt, bei mehr als einer kampflosen Partie wird das Reuegeld einbehalten.

Weitere Details regelt der Spielleiter, der auch für die Ausschreibung zuständig ist.

4.2 Offene Ingersheimer Blitzmeisterschaft

Die Offene Ingersheimer Blitzmeisterschaft wird in 8 Turnieren nach den FIDE-Blitzschachregeln ausgetragen.

In jedem Turnier können Wertungspunkte erworben werden. Der Sieger eines Turniers erhält 10 Punkte, der Zweitplatzierte 9 Punkte, usw. Sind mehrere Teilnehmer im Turnier punktgleich, entscheidet der direkte Vergleich. Ergibt auch der direkte Vergleich Gleichstand, so werden die erzielten Wertungspunkte geteilt.

Alle erworbenen Wertungspunkte werden für die Gesamtwertung berücksichtigt. Die Gesamtpunktezahl ergibt sich aus der Summe der sechs besten Turniere eines Teilnehmers.

Sieger der Offenen Ingersheimer Blitzmeisterschaft ist der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtpunktezahl. Besitzen mehrere Teilnehmer die gleiche Gesamtpunktezahl, erhält der Teilnehmer die bessere Platzierung, der die wenigsten Turniere gespielt hat. Ist danach erneut Gleichstand, entscheidet die beste Platzierung der acht Turniere, danach die zweitbeste Platzierung, usw.

Weitere Details regelt der Spielleiter, der auch für die Ausschreibung zuständig ist.

4.3 Ingersheimer KO-Pokal

Der Ingersheimer KO-Pokal wird mit einer Bedenkzeit von 2 x 15 Minuten und 5 Sekunden/Zug pro Partie nach den FIDE-Schnellschachregeln im doppelten KO-System ausgetragen, d.h. das Ausscheiden erfolgt nach zwei Niederlagen.

Endet eine Partie unentschieden, werden bis zur Entscheidung mit abwechselnden Farben Blitzpartien nach den FIDE-Blitzschachregeln ausgetragen.

Sieger des Ingersheimer KO-Pokals ist der Teilnehmer, der nicht zwei Spiele verloren hat.

Weitere Details regelt der Spielleiter, der auch für die Ausschreibung zuständig ist.

4.4 Ausschreibungen

Die Ausschreibungen der Turniere sollen folgende Punkte enthalten:

  • Veranstalter
  • Termine
  • Spielort
  • Modus
  • Meldeschluss
  • Startgeld
  • Reuegeld
  • Preise
  • Ansprechpartner

 

§5 Disziplinarbestimmungen im Spiel- und Turnierbetrieb

Bei Zuwiderhandlungen im Spiel- und Turnierbetrieb - die nicht bereits gemäß den Spielregeln nach § 2.2 geahndet werden können - dürfen Spielleiter, Turnierleiter oder Schiedsrichter die folgenden Maßnahmen anwenden:

  • Ermahnung
  • Verwarnung
  • Verweis
  • Zeitstrafe
  • Annullierung des Spielergebnisses und ggf. Anordnung eines Wiederholungsspiels
  • Erkennung auf Partieverlust
  • Ausschluss (befristet oder unbefristet)
  • Anordnung, den Veranstaltungsort unverzüglich zu verlassen

Hierbei ist stets der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren!

Gegen die Entscheidungen des Spielleiters, des Turnierleiters oder des Schiedsrichters kann beim Spielausschuss, welcher als Schiedsgericht agiert, Einspruch erhoben werden. Der Spielausschuss entscheidet in letzter Instanz.

§6 Schlussbestimmung

Diese Spiel- und Turnierordnung wurde von der Hauptversammlung des SCI am 04.05.2018 in Ingersheim beschlossen und ist am gleichen Tag in Kraft getreten.

Alle früheren Spiel- und Turnierordnungen sind damit ungültig.

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