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Jugend: Meisterschaft knapp verpasst

Oliver Schömbs

Am Samstag war Ingersheim der Gastgeber der Doppel-Endrunden der Bezirksjugendliga Unterland, der Kreisjugendliga Heilbronn-Hohenlohe und der Kreisjugendliga Ludwigsburg. Die BJL spielte mit sechs Mannschaften, die jeweils aus sechs Spielern bestand. Bei den KJLigen spielten die Mannschaften jeweils mit vier Spielern. Die KJL Heilbronn-Hohenlohe spielte mit neun Mannschaften, die KJL Ludwigsburg mit vier Mannschaften. So konnte der Vereinsvorsitzende Edgar Jehle ca. 90 Kinder und Jugendliche sowie etliche Eltern und Betreuer zum Spielbeginn um 9 Uhr begrüßen. Der Modus war 2 Stunden pro Spieler für die ersten 40 Züge und eine halbe Stunde für den Rest der Partie. Folglich hätten die Partien bis zu 5 Stunden dauern können. Die meisten Partien waren aber früher fertig und somit gab es genug Zeit, die hervorragende Küche mit ihren Angeboten Rote Wurst, Gegrillter Schmelzkäse, Fleischkäsbrötchen, Butterbrezel, Kuchen und Getränke zu genießen. Viele Spieler nutzten nach ihrer Partie auch den großzügigen Analysebereich, um mit den Gegnern und Betreuern die gespielte Partie zu besprechen. Die Nachmittagsrunde war um 14 Uhr angesetzt. Da die meisten Mannschaften ohne Ergänzungsspieler gekommen waren, hieß es fast für alle Spieler, nochmals bis zu fünf Stunden Konzentration für dieses zweite Spiel aufzubringen.

Wie war die Ausgangslage? In der BJL war Freiberg der einzige Vertreter aus dem Landkreis Ludwigsburg. Vormittags spielten sie gegen Heilbronn und verloren sehr hoch mit 5:1. Heilbronn belegte am Ende den vierten Platz. In der Nachmittagsrunde hieß der Gegner Bad Wimpfen. Freiberg war zu dem Zeitpunkt Fünfter, Bad Wimpfen Sechster. Hätte Bad Wimpfen gewonnen, so wäre Freiberg Letzter. Freiberg wechselte einen Spieler aus, für die anderen war es ein zweites schweres Spiel. Am Ende stand es 3:3 und Freiberg sicherte sich den fünften Platz. BJL-Meister wurde souverän Schwaigern, die während der ganzen Saison und in der Doppel-Endrunde jedes Mannschaftsspiel gewinnen konnten.

In der KJL Heilbronn-Hohenlohe führte vor der Nachmittagsrunde Böckingen mit 3 Mannschaftspunkten Vorsprung. Deshalb konnten sie es sich leisten, in der letzten Runde ihre einzige Mannschaftsniederlage der Saison zu kassieren. Auch ein hoher Kantersieg des späteren Zweiten Willsbach konnte daran nichts ändern. KJL-Meister wurde Böckingen.

Wesentlich spannender ging es in der KJL Ludwigsburg zu. Die Ausgangslage vor der Vormittagsrunde war: Ingersheim führte mit zwei Mannschaftspunkten vor den punktgleichen Mannschaften der Spielgemeinschaft Oberstenfeld-Steinheim und Freiberg. Ingersheim gegen Freiberg führte schnell 2:0, Oberstenfeld-Steinheim gegen Möglingen 3:0. So war für die Betreuer absehbar, dass die Nachmittagspartie Ingersheim gegen Oberstenfeld-Steinheim den Kampf um die Meisterschaft bedeuten würde. Schnell wurde gerechnet und man stellte fest, dass bei einem hohen Sieg gegen Freiberg, Ingersheim sogar mit einer knappen Niederlage Meister werden könnte! So kämpften die Ingersheimer Spieler um jeden Brettpunkt. Doch am Ende gewannen sowohl die Ingersheimer, als auch Oberstenfeld-Steinheim ihre Spiele mit 3:1. Das bedeutete, Ingersheim könnte nur Meister werden, wenn sie mindestens ein Mannschafts-Unentschieden gegen Oberstenfeld-Steinheim erreichen. Die Gegner wussten das auch und verstärkten ihre Mannschaft mit einem weiteren Spieler aus Steinheim. Um zu verdeutlichen wie überlegen nun Oberstenfeld-Steinheim war, sei erinnert, dass bei einem Spielstärkeunterschied von ca. 200 Punkten die Gewinnwahrscheinlichkeit nur noch ein Drittel beträgt. Die Paarungen lauteten: Nils Reinhold (1460) - Tareq Abu El Komboz (1055), Robert Fischer (1337) - Thomas Schaaf (945), Michael Maihöfer (1267) - Maximilian Morlock (1015), Konstantin von Gaisberg - Lasse Peters (beide noch ohne DWZ). Nach ungefähr zweieinhalb Stunden führte Oberstenfeld-Steinheim 2:1. Das Spiel an Brett 2 entschied die Meisterschaft! Während im Turniersaal bereits manche Bretter aufgeräumt wurden, spielten beide hoch konzentriert weiter. Es bildete sich eine Zuschauertraube um die Kämpfer. Robert Fischer fragte seinen Betreuer nach dem Spielstand, erfuhr ihn und erkannte, dass er gar nicht auf Sieg spielen musste und bot Remis an. Thomas Schaaf blickte darauf hin seinen Betreuer an. Dieser meinte, er könne annehmen, wenn er wolle. Doch Thomas Schaaf dachte mannschaftsdienlich und wusste, dass nur ein Sieg von ihm die Meisterschaft für Ingersheim bedeutete. Leider übersah er wenig später eine Drohung und wurde matt gesetzt. Wir gratulieren Oberstenfeld-Steinheim zum Meistertitel in der KJL Ludwigsburg. Und wir sind stolz auf unsere Spieler, die punktgleich mit dem Meister, aber mit etwas weniger Brettpunkten Zweiter wurde. Alle Achtung verdient der tolle Erfolg von Lasse Peters, der bei sechs Spielen viermal gewann und zweimal Remis spielte. Damit ist er in der Topscorerliste der KJL Ludwigsburg auf dem zweiten Platz. Auf dem ersten Platz landete Michael Maihöfer (1267) von Oberstenfeld, der fünfmal gewann und einmal remisierte.

Es spielten gegen Freiberg: Tareq Abu El Komboz (0,5), Thomas Schaaf (1), Maximilian Morlock (1), Lasse Peters (0,5)
Es spielten gegen Oberstelfeld-Steinheim: Tareq Abu El Komboz, Thomas Schaaf, Maximilian Morlock, Lasse Peters (1)

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